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Beispielklausuren 1

Beispielklausuren 2

Thema: Die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland - Westintegration oder Einheit?

Konrad Adenauer am 16.März 1952 auf der ersten Tagung des Evangelischen Arbeitskreises der CDU in Siegen zur Stalin- Note:

 „Seien wir uns darüber klar, dass dort [ im Osten ] der Feind des Christentums sitzt. Hier handelt es sich nicht nur um politische, sondern auch um geistige Gefahren. [ ...] Es gibt drei Möglichkeiten für Deutschland: den Anschluß an den Westen, Anschluß an den Osten und Neutralisierung. Die Neutralisierung aber bedeutet für uns die Erklärung zum Niemandsland. Damit würden wir zum Objekt und wären kein Subjekt mehr. Ein Zusammenschluß mit dem Osten aber kommt für uns wegen der völligen Verschiedenheit der Weltanschauungen nicht in Frage. Ein Zusammenschluß mit dem Westen bedeutet – und das möchte ich nach Osten sagen – in keiner Weise ein(en) Druck gegen den Osten, sondern er bedeutet nichts anderes als die Vorbereitung einer friedlichen Neuordnung des Verhältnisses zur Sowjetunion, zur Wiedervereinigung Deutschlands und zur Neuordnung in Osteuropa. Und das sind die Ziele unserer Politik.“ [...] „Im Grunde genommen bringt sie wenig Neues. Abgesehen von einem starken nationalistischen Einschlag will sie die Neutralisierung Deutschlands, und sie will den Fortschritt in der Schaffung der europäischen Verteidigungsgemeinschaft und in der Integration Europas verhindern... Es gehören ungeheure Summen dazu, auch nur einige Divisionen auszurüsten, an die wir gar nicht denken können, und deshalb ist dieser Teil der sowjetischen Note nichts weiter als Papier und sonst gar nichts! Aber die Note ist da, und sie muß beantwortet werden, und sie bedeutet, wenn auch in viel geringerem Maße, als man das allgemein glaubt, doch einen gewissen Fortschritt, und darum dürfen wir keine Möglichkeit außer acht lassen, zu einer friedlichen Verständigung zu kommen und eine Neuordnung in dem von mir beschriebenen Sinne zu bekommen. Aber auf der anderen Seite dürfen wir unter gar keinen Umständen zulassen, dass eine Verzögerung in der Schaffung der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft Platz greift; denn eine solche Verzögerung würde wahrscheinlich auch das Ende dieser gemeinsamen Bestrebungen bedeuten. [ ...] Wenn diese Dinge jetzt nicht zu Ende gebracht werden, dann sind die nach meiner Auffassung ein für allemal vorbei, und darum wiederhole ich: Der allgemeine Standpunkt gegenüber dieser Note muß sein: Wir dürfen nicht außer acht lassen, dass jede Möglichkeit, bald zu einer Neuordnung Osteuropas zu kommen, ausgenutzt werden muß. Wir dürfen aber ebenso wenig ein Werk, wie es sich jetzt der Vollendung nähert, zum Stillstand bringen; denn dann würden die Dinge sehr schlimm werden. [ ...] Wir wollen, dass der Westen so stark wird, dass er mit der Sowjetunion in ein vernünftiges Gespräch kommen kann, und ich bin fest davon überzeugt, dass diese letzte sowjetrussische Note ein Beweis hierfür ist. Wenn wir so fortfahren, wenn der Westen unter Einbeziehung der Vereinigten Staaten so stark ist, wie er stark sein muß, wenn er stärker ist als die Sowjetregierung, dann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem die Sowjetregierung ihre Ohren öffnen wird. Das Ziel eines vernünftigen Gesprächs zwischen Westen und Osten aber wird sein: Sicherung des Friedens in Europa, Aufhören von unsinnigen Rüstungen, Wiedervereinigung Deutschlands in Freiheit und die Neuordnung im Osten. Dann endlich wird die Welt nach all den vergangenen Jahrzehnten das werden, was sie dringend braucht: ein langer und sicherer Frieden!“  

In: Steininger, R., Deutsche Geschichte seit 1945 – Darstellung und Dokumente in vier Bänden – Band 2: 1948 – 1955, Frankfurt/M. 1997, S. 186f.    

Arbeitsaufträge:  
1.  Arbeiten Sie die wesentlichen Grundgedanken Adenauers heraus und charakterisieren Sie seine    politische Position!
2.  Ordnen Sie die Quelle in den historischen Zusammenhang der deutschen Geschichte nach 1945 ein!
3.  Diskutieren Sie, inwieweit Adenauers Hoffnung auf ein „vernünftiges Gespräch“ zwischen West und Ost in der Folgezeit realisiert wurde!

Ein möglicher Erwartungshorizont:

Aufgabe 1  
In der Aufgabe 1 sollen die Schüler/innen in einem ersten Schritt im Rahmen einer Textanalyse die äußeren Merkmale der Quelle bestimmen. Neben Datum und der Quellenart ( > öffentliche Rede) ist die Person des Redners zu charakterisieren ( > Bundeskanzler seit 1949; …). Aufgrund dieser formalen Bestimmung gewinnt die Rede Adenauers sechs Tage nach Veröffentlichung der Stalin-Note eine besondere Bedeutung. In einem weiteren Schritt erfolgt dann eine kurze Textwiedergabe, die die wesentlichen Gedanken der Quelle zusammenfassen soll. Hier sind folgende Aussagen als wesentlich einzustufen: o   Adenauer sieht drei Möglichkeiten für Deutschland, Anschluss an den Westen (Westintegration), den Anschluss an den Osten, den er aus weltanschaulichen bzw. religiösen Gründen völlig ausschließt, und die Neutralisierung Deutschlands, die er ebenfalls ablehnt. Die Westintegration bedeute jedoch keinen Druck auf den Osten, sondern stelle die wesentliche Bedingung für eine friedliche Zukunft dar. o   Die Stalin-Note stellt nach Adenauers Meinung keine substantielle Veränderung der sowjetischen Position dar. Er sieht in der Note insbesondere ein Instrument zur Verhinderung der EVG und damit einen Versuch die Westintegration zu verhindern, was auf keinen Fall geschehen dürfe. o   Adenauer sieht in der Note einen Beweis dafür, dass die Einbindung der Bundesrepublik in den Westen, die Stärkung der eigenen Position bzw. die Entwicklung einer Position der Stärke die Sowjetunion mittel- oder langfristig zu einer Politik der Kooperation führen wird, die dann auch das Ziel der Wiedervereinigung erreichbar erscheinen lässt. Die Aufgabenstellung bezieht sich auf die Anforderungsbereiche I und – im Rahmen der Quelleninterpretation – II.    
Aufgabe 2
  Nach dem Zusammenbruch Deutschlands und der bedingungslosen Kapitulation am 08.05.1945 übernahmen die alliierten Siegermächte die Regierungsgewalt im besetzten Deutschland. Im Rahmen der Regelung gemeinsamer Interessen ist die Konferenz von Potsdam von entscheidender Bedeutung (Formelkompromisse; vier Ds).  Aufgrund des zunehmenden Antagonismus zwischen der Sowjetunion und den USA (Truman-Doktrin, Containment-Politik, Marshall-Plan) kommt es zu divergenten Entwicklungen in den Besatzungszonen, die letztendlich zu einer doppelten Staatsgründung 1949 führen. Nach dem Scheitern der Konferenz von London zögerten die westlichen Alliierten des­halb nicht, in enger Absprache mit den Benelux-Staaten (Londoner Sechs – Mächte- ­Konferenz) zu Beginn des Jahres 1948 Empfehlungen für die Gründung eines West­staates zu erarbeiten. Diese wurden am 1. Juli 1948 in Frankfurt den Ministerpräsiden­ten der westlichen Zonen übergeben. Die "Frankfurter Dokumente" autorisierten die Ministerpräsidenten zur Einberufung einer verfassunggebenden Versammlung, die eine demokratische Verfassung für eine "Regierungsform des föderalistischen Typs" ausar­beiten sollte. Adenauers Außenpolitik der Jahre 1949 bis 1955, dem Jahr des In-Kraft-Tretens der Pariser Verträge und der Integration der Bundesrepublik in das westliche Verteidi­gungsbündnis, ist wesentlich geprägt von seinem unbedingten Willen zur Westintegra­tion. Der erste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland sah zu dieser Politik aus mehreren Gründen keine Alternative. Schon die Erfahrungen aus der Weimarer Zeit und natürlich aus der NS-Diktatur lassen den rheinischen Politiker zu der Einsicht gelangen, dass Deutschland keine Schaukel-­Politik zwischen dem Westen und dem Osten, also zwischen Frankreich und der Sowjetunion machen dürfe. Er hielt aus diesem Grund eine dauerhafte Aussöhnung mit Frankreich für das einzig sichere Fundament einer zukünftigen deutschen Politik. Die radikale Westorientierung Adenauers mag auch damit erklärbar sein, dass er als rheinischer Katholik dem preußisch-protestantischen Nordosten Deutschlands nicht so sehr nachtrauerte. Nicht nur er konnte sich kaum mehr vorstellen, dass der preußisch­protestantische Geist, nun auch noch kommunistisch geprägt, wieder dominierend für die deutsche Geschichte werden könnte. Wenn es also zu einer Vereinigung Deutsch­lands in einer für ihn eher unbestimmten Zukunft kommen sollte, dann nur von einem sicheren westlichen Standpunkt aus. Für Adenauer ergab sich deshalb der Vorrang einer Westpolitik gegenüber einer unsicheren Vereinigungspolitik, nur über eine Westbin­dung glaubte er den Weg zur Wiedervereinigung gehen zu können. Als Nahziel ging es Konrad Adenauer aber darum, die Souveränität der Bundesrepublik Deutschland zu gewinnen. Er war davon überzeugt, dass dies nur möglich sei, wenn die Sicherheitsin­teressen der Westmächte beachtet würden, in erster Linie die Frankreichs. Bestärkt wurde Adenauer in seiner Überzeugung durch den sich verschärfenden Ost­- West-Konflikt, der durch den Ausbruch des Korea-Krieges im Juni 1950 eine neue Qualität erfahren hatte. Für Adenauer stand nun mehr denn je fest, dass die Bundes­republik angesichts der internationalen Spannungen für den Westen immer wichtiger werde, dass die Westmächte also ebenfalls zunehmend Interesse an einem starken west­deutschen Verbündeten haben müssten. Von diesen Grundüberzeugungen aus setzte Adenauer die Prioritäten seiner Außen­politik. In einem schrittweisen und mühevollen Prozess mussten die Einschränkungen der Souveränität durch das Besatzungsstatut abgebaut werden, gleichzeitig musste die Bundesrepublik den europäischen Einigungsprozess unterstützen, um dadurch mögliche Ängste der westlichen Nachbarn vor zu viel Souveränität der Deutschen gar nicht erst aufkommen zu lassen. Er konnte sich einen solchen europäischen Einigungsprozess aber nur vorstellen unter dem Schutz der USA, die mit dem Marshall-Plan ja auch die Initial­zündung gegeben hatte und die in der Zeit des Kalten Krieges als westliche Führungs­macht die notwendige Sicherheit gegen mögliche sowjetische Einflussnamen bieten konnte. Für Adenauer war die brutale Niederschlagung des Aufstands vom 17. Juni 1953 in der DDR durch die sowjetische Besatzungsmacht Beweis für die Notwendigkeit einer Sicherung und gleichzeitig Beleg für die aggressive Brutalität des Sowjetkommu­nismus. Wiedervereinigung durch Neutralität, wie sie 1952 Stalin angeboten hatte, kam für ihn wegen seiner Einschätzung des ideologischen und realen Gegners nicht in Frage. Damit befand er sich im Konsens mit der offiziellen westlichen Politik. In der Folge entwickelt sich als Prinzip der westdeutschen Außenpolitik unter dem Stichwort „Hallstein-Doktrin“ ab 1955 eine Politik des Drucks und Gegendrucks, die die Vorstellungen Adenauers aus dem Jahr 1952 eher konterkariert. Die Aufgabenstellung fordert Leistungen im AFB I (historische Einordnung) als auch AFB II          ( Reorganisation des gelernten Wissens).                
Aufgabe 3
           
Im Bereich dieser Aufgabe sind folgende Aussagen zu erwarten: Erst im Gefolge der Kuba- Krise kam es auf der globalen Ebene zu ersten Annäherungen zwischen den Machtblöcken, die sich u.a. in Deutschland in der Rede Bahrs „Wandel durch Annäherung“ 1963 manifestiert. Erste Schritte wurden bereits unter der Regierung Erhard hinsichtlich einer Abkehr von der Hallstein-Doktrin unternommen, doch wurde die neue Ostpolitik erst durch die sozial-liberale Koalition ab 1969 realisiert (Moskauer Vertrag 12.08.1970, Warschauer Vertrag 12/1970, Grundlagenvertrag 21.12.1972). Die Aufgabenstellung bezieht sich in besonderer Weise auf den AFB III.            

Bewertung
 
Die Leistungsnote „ausreichend“ kann erteilt werden, wenn
Þ    im methodischen Bereich die Arbeitsschritte der Quellenanalyse und  – interpretation weitgehend sachgerecht angewandt werden,
Þ    im inhaltlichen Bereich die wesentlichen Aussagen der Quelle erkannt und dargestellt werden, korrekt in den historischen Kontext (Kalter Krieg bzw. Westintegration) eingeordnet werden und in ein begründetes Urteil münden.  
Die Leistungsnote „gut“ kann erteilt werden, wenn
Þ    im methodischen Bereich eine sachgerechte und detaillierte Analyse und Interpretation der Quelle vorgenommen wird;
Þ    der historische Kontext sachgerecht und schlüssig dargestellt wird,
Þ    die Schüler/innen die Interdependenz von globaler Ebene und deutsch – deutschen Beziehungen berücksichtigen und
Þ    ein ausgewogenes und begründetes Urteil formulieren.

Eine Klausur zum Thema "Debatte um die neue Ostpolitik" könnte vielleicht in folgender Form verfasst sein:

Material 1
1972 - Bundeskanzler Brandt in der Bundestagsdebatte über die Ostverträge (23.02.1972) 
 “Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Für die Beurteilung der Ostverträge - und darum geht es heute - ist es entscheidend, dass sie und die ihnen zugrunde liegende Außenpolitik sich im Einklang mit der weltpolitischen Entwicklung befinden. Das ist das entscheidende Kriterium, um das es hier geht. Das Bemühen um Entspannung besteht in dem Ver­such, die Ursachen der Spannungen zu vermindern und den Ausbruch neuer Konflikte zu verhindern. Dies geschieht - das haben wir uns nicht ausgedacht, sondern das ist eine Überzeugung, wie sie in der At­lantischen Gemeinschaft noch in den Jahren entwi­ckelt worden war, in denen ich Ihr Außenminister war, Herr Kollege Kiesinger -, indem man die Zu­sammenarbeit zwischen einander wesensverschiede­nen Gesellschaftssystemen und sich feindlich ge­genüberstehenden Blöcken trotz allem organisiert und versucht, durch Abmachungen über Rüstungsbe­grenzungen den Frieden sicherer zu machen. [...] Kürzlich wurde behauptet - insoweit kommt Ihr Zuruf passend, Herr Kollege Stücklen[1] -, ich hätte mit Generalsekretär Breschnew über die Wiederherstellung der deutschen Einheit um den Preis der Neutra­lisierung Deutschlands verhandelt. Dies ist eine zu­gleich dreiste und lächerliche Erfindung. Diejenigen, die sie ungeprüft verbreitet haben, mussten wissen, dass sie sich an einer Propagandaaktion beteiligen. Ein ungeteiltes und im Sinne des Grundgesetzes de­mokratisch regiertes Deutschland außerhalb der Mi­litärblöcke hätte eine der wesentlichsten Spannungs­ursachen gar nicht erst entstehen lassen. Das ist wahr. Wir haben aber seit langem die Lage akzeptiert, wie sie sich aus der Nachkriegsentwicklung ergab und wie sie durch die Westverträge und für die DDR durch deren Ostverträge festgeschrieben wurde. Aus der Nachkriegsentwicklung folgt - dies ist für viele von uns keine neue Erkenntnis -, dass es Fortschritte im Sinne der deutschen Einheit nur in dem Maße ge­ben kann, in dem sich die allgemeinen Ost-West-Be­ziehungen grundlegend verbessern. Ich fürchte, Herr Kollege Barzel[2] hat Wunschvorstel­lungen, wenn er meint, man könne schon jetzt einen mehrjährigen Ablauf der Verbesserungen der Freizü­gigkeit vereinbaren und ihn zur Vorbedingung für die Ratifizierung der Verträge machen. Die Lage erfor­dert meiner festen Überzeugung nach das umgekehr­te Verfahren.”  
Material 2
 2: 1972 - Oppositionssprecher Strauß in der Bundestagsde­batte über die Ostverträge (24.02.1972)  
“. . . Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich komme nun zum Schluss. Erstens: Diese Verträge dienen nicht der Versöhnung mit den Völkern, sondern der Befriedigung der Wün­sche ihrer Machthaber. Zweitens: Sie bieten keine humanitären Erleichterun­gen, sondern bringen zunächst eine Verschärfung der Unterdrückung. Drittens: Die Verträge dienen nicht der Entspannung, wenn man unter „Entspannung" die Beseitigung der Spannungsursachen versteht. Viertens: Die Verträge bedeuten eine Festigung des sowjetischen Besitzstandes. Fünftens: Diese Verträge sind auch eine Ermutigung für die Linksradikalen, die diese Politik seit 20 Jah­ren in unserem Lande gefordert haben. Sechstens: Diese Verträge stehen nicht für sich allein da. Sie sind Bausteine einer sowjetischen Weststrate­gie. Siebtens: Die europäische Friedensordnung sowjeti­scher Vorstellung steht in unaufhörlichem Gegensatz zur Bildung einer westeuropäischen politischen Ge­meinschaft. Achtens: Diese Verträge sollen nach der Vorstellung der Sowjets die Bundesrepublik Deutschland stärker in ihr Machtsystem und dessen Zielsetzungen einbin­den. Neuntens: Diese Verträge sollen verhindern, dass sich die Entwicklung vom Dreieck zum Fünfeck[3] in der Weltpolitik weiter vollzieht. Diese Verträge machen nicht den Frieden sicherer, sondern sie sichern den Sowjets die Rückenfreiheit in der globalen Kon­frontation, von der ich in der Kürze der Zeit nur kurz sprechen konnte. Nach diesen Kriterien ist das Ja oder Nein zu diesen Verträgen zu ermessen. Ich komme zu folgender Schlussfolgerung: Das Ja ist ein Übel, und das Nein bringt neue schwere Belastungen und Aufgaben mit sich. Wenn ich aber zwischen dem Ja und dem Nein zu wählen haben, entscheide ich mich für das Nein als das kleinere Übel. Die Bundesregierung hat uns und die deutsche Politik in diese Lage manövriert. Ein Ja zu diesen Verträgen bedeutet einen Bruch­punkt auf der Straße ins Unheil. Außenpolitische Fehler werden in dem Zeitpunkt, in dem sie begangen werden, nie erkannt. Sie werden oft erst nach Ablauf einer Generation oder eines halben Jahrhunderts rückwirkend als Bruchpunkt auf der Straße zum Un­heil erkannt.”  
Arbeitsaufträge:  
1.     Interpretieren Sie im Rahmen der textinternen Analyse die beiden Quellen und grenzen Sie die politischen Positionen der Redner von einander ab!
2.     Ordnen Sie die Reden in ihren historischen Kontext ein! Skizzieren Sie insbesondere die innen- und außenpolitischen Voraussetzungen für die Debatte um die Ostverträge.
3.     Diskutieren Sie vor dem Hintergrund der globalen Konstellation die Bedeutung der “Neuen Ostpolitik” der Bundesregierung!
[1] Abgeordneter der CSU
 [2] Vorsitzender der CDU-Bundestagsfraktion
[3] polyzentrische Wirtschaftsordnung = Abänderung der bipolaren Ordnung

Ein - wie immer rein optionaler - Erwartungshorizont kann hier gefunden werden:


Erwartungshorizont Klausur Brandt Strauß 1972.doc

Ich bin für konstruktive Kritik dankbar!

 
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