Was ist wirklich wichtig im Leben? Darauf gibt es natürlich keine allgemeingültige Antwort. Die Antworten können sich auch im Laufe eines Lebens verändern. Auf Ebene der Gesellschaft sind es für mich Werte wie Solidarität und Zusammenhalt, die heute scheinbar an Bedeutung zu verlieren scheinen, wobei ich kein Gegner des Individualismus bin - eher im Gegenteil! Auch Vertrauen zu den Mitmenschen gehört zu den zentralen Aspekten - trotz aller negativen Erfahrungen, die man im Leben so macht! Nach meiner Beobachtung stelle ich allerdings auf der anderen Seite eine deutliche Zunahme des Narzissmus http://de.wikipedia.org/wiki/Narzissmus fest, die sehr, sehr bedenklich ist. Dieses pathologische Phänomen findet man nicht nur bei vermeintlichen Führungspersönlichkeiten, sondern leider schon - so wie ich es wahrnehme - bei Schülern/innen ist es zu bemerken - schade!
Nach Robin Dunbar ist die Zahl der Menschen, zu denen man wirklich enge Beziehungen haben kann begrenzt: Unter der Dunbar-Zahl(Dunbar’s number) versteht man die theoretische kognitive Grenze der Anzahl an Menschen, mit denen eine Einzelperson soziale Beziehungen unterhalten kann. Das Konzept wurde von Robin Dunbar entwickelt. Die Dunbar-Zahl beschreibt die Anzahl der Personen, von denen jemand die Namen und die wesentlichen Beziehungen untereinander kennen kann.Dunbar sieht die Anzahl als Eigenschaft bzw. Funktion des Neocortex. Die Dunbar-Zahl wird i.A. für den modernen Menschen auf etwa 150 geschätzt. Ob sie auch für sogenannte virtuelle soziale Netzwerke gilt, ist Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussion.
Es gibt viele Gedanken, die im Laufe der Geschichte von weitaus klügeren Menschen als ich es bin, gedacht und aufgeschrieben worden sind und die ich sehr passend finde. Das darüber Nachdenken kann nur hilfreich sein:
"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar" Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz
"Nur der Boden erkennt die Güte der Saat." Antoine de Saint-Exupéry, Wind, Sand und Sterne
"Du hast mich besiegt; ich bin dadurch stärker geworden." Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
"Denn die wahre Liebe verausgabt sich nicht. Je mehr du gibst, umso mehr verbleibt dir. Und wenn du dich anschickst, aus dem wahren Brunnen zu schöpfen, spendet er um so mehr, je mehr du schöpfst."Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
For someone I really love deep from my heart: Wenn der Zufall die Liebe erweckt, ordnet sich im Menschen alles nach dieser Liebe, und die Liebe bringt ihm das Gefühl für die Weite.
Antoine de Saint-Exupéry, Flug nach Arras Es ist Unsinn , sagt die Vernunft Es ist was es ist , sagt die Liebe Es ist Unglück , sagt die Berechnung Es ist nichts als Schmerz, sagt die Angst Es ist aussichtslos , sagt die Einsicht Es ist was es ist, sagt die Liebe Es ist lächerlich ,sagt der Stolz Es ist leichtsinnig , sagt die Vorsicht Es ist unmöglich ,sagt die Erfahrung Es ist was es ist, sagt die Liebe Mein Lieblingsgedicht von Erich Fried
FragenWie groß ist dein Leben? Wie tief? Was kostet es dich? Bis wann zahlst du? Wieviel Türen hat es? Wie oft hast du ein neues begonnen? Warst du schon einmal gezwungen um es zu laufen? Wenn ja bist du rundherum gelaufen im Kreis oder hast du Einbuchtungen mitgelaufen? Was dachtest du dir dabei? Woran erkanntest du dass du ganz herum warst? Bist du mehrmals gelaufen? War das dritte Mal wie das zweite? Würdest du lieber die Strecke im Wagen fahren? Oder gefahren werden? in welcher Richtung? Von wem? (Erich Fried)
Nicht nichts ohne dich aber nicht dasselbe Nicht nichts ohne dich aber vielleicht weniger Nicht nichts aber weniger und weniger Vielleicht nicht nichts ohne dich aber nicht mehr viel(auch von Erich Fried)
Gib nicht auf, du hast noch Zeit, anzukommen und neu zu beginnen, deine Schattenseiten zu akzeptieren und deine Ängste zu begraben, deinen gesunden Menschenverstand freizusetzen, erneut zu fliegen.
Gib nicht auf, denn so ist das Leben, weiterreisen, weiterträumen, Zeit herumbringen, Trümmer beseitigen und den Himmel aufdecken.
Gib nicht auf, gib bitte nicht nach, obwohl die Kälte brennt, obwohl die Angst beißt, obwohl die Sonne sich versteckt und der Wind schweigt. Noch ist Feuer in deiner Seele, noch ist Leben in deinen Träumen.
Denn dir gehören dein Leben und dein ist auch die Lust denn du hast sie geliebt und weil sie dich liebt, denn es gibt den Wein und die Liebe, das ist gewiss, denn es gibt keine Wunden, die die Zeit nicht heilt.
Die Türen öffnen, die Ketten abnehmen, die Mauern verlassen, die dich beschützten, das Leben leben und die Herausforderung annehmen, das Lächeln zurückgewinnen, ein Lied anstimmen, die Zügel schleifen lassen und die Hände reichen, die Flügel öffnen und einen neuen Versuch wagen, das Leben feiern und die Himmel zurückholen.
Gib nicht auf, gib bitte nicht nach, obwohl die Kälte brennt, obwohl die Angst beißt, obwohl die Sonne sich versteckt und der Wind schweigt. Noch ist Feuer in deiner Seele, noch ist Leben in deinen Träumen.
denn jeder Tag ist ein neuer Anfang, denn es ist die beste Stunde, es ist der beste Moment, denn du bist nicht allein, weil ich dich liebe.
Mario Benedetti
Sehnsucht nach Liebe ist Liebe. Und siehe, du bist schon gerettet, wenn du versuchst, der Liebe entgegenzuwandern. Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste, Citadelle
Wenn es dir gelingt, über dich selbst gut zu Gericht zu sitzen, dann bist du ein wirklicher Weiser. Antoine de Saint-Exupéry, Der Kleine Prinz
So ist das Wesentliche einer Kerze nicht das Wachs, das seine Spuren hinterläßt, sondern das Licht. Antoine de Saint-Exupéry, Ein Lächeln ist das Wesentliche
Von der Liebe Wenn die Liebe dir winkt, folge ihr, sind ihre Wege auch schwer und steil. Und wenn ihre Flügel dich umhüllen, gib dich ihr hin, Auch wenn das unterm Gefieder versteckte Schwert dich verwunden kann. Und wenn sie zu dir spricht, glaube an sie, auch wenn ihre Stimme deine Träume zerschmettertn kann wie der Nordwind den Garten verwüstetet. Denn so, wie die Liebe dich krönt, kreuzigt sie dich. So wie sie dich wachsen lässt, beschneidet sie dich. So wie sie emporsteigt zu deinen Höhen und die zartesten Zweige liebkost, die in der Sonne zittern, steigt sie hinab zu deinen Wurzeln und erschüttert sie in Ihrer Erdgebundenheit. Wie Korngarben sammelt sie dich um sich. Sie drischt dich, um dich nackt zu machen. Sie siebt dich, um dich von deiner Spreu zu befreien. Sie mahlt dich, bis du weiß bist. Sie knetet dich, bis du geschmeidig bist; Und dann weiht sie dich ihrem heiligem Feuer, damit du heiliges Brot wirst für Gottes heiliges Mahl. All dies wird die Liebe mit dir machen, damit du die Geheimnisse deines Herzens kennenlernst und in diesem Wissen ein Teil vom Herzen des Lebens wirst. Aber wenn du in deiner Angst nur die Ruhe und die Lust der Liebe suchst, dann ist es besser für dich, deine Nacktheit zu bedecken und vom Dreschboden der Liebe zu gehen. In die Welt ohne Jahreszeiten, wo du lachen wirst, aber nicht dein ganzes Lachen, und weinen, aber nicht all deine Tränen. Liebe gibt nichts als sich selbst und nimmt nichts als von sich selbst. Liebe besitzt nicht, noch läßt sie sich besitzen; Denn die Liebe genügt der Liebe. Und glaube nicht, du kannst den Lauf der Liebe lenken, denn die Liebe, wenn sie dich für würdig hält, lenkt deinen Lauf. Liebe hat keinen anderen Wunsch, als sich zu erfüllen. Aber wenn du liebst und Wünsche haben mußt, sollst du dir dies wünschen: Zu schmelzen und wie ein plätschernder Bach zu sein, der seine Melodie der Nacht singt. Den Schmerz allzu vieler Zärtlichkeit zu kennen. Vom eigenen Verstehen der Liebe verwundet zu sein; Und willig und freudig zu bluten. Bei der Morgenröte mit beflügeltem Herzen zu erwachen und für einen weiteren Tag des Liebens dankzusagen; Zur Mittagszeit zu ruhen und über die Verzückung der Liebe nachzusinnen; Am Abend mit Dankbarkeit heimzukehren; Und dann einzuschlafen mit einem Gebet für den Geliebten im Herzen und einem Lobgesang auf den Lippen. Khalil Gibran (* 06.01.1883 , † 10.04.1931)
Nichts berührt uns tiefer als diese besonderen Augenblicke, in denen ein Mensch mit dem Schlüssel des Vertrauens die Tür zu unserem Herzen öffnet.
Ich danke allen, die meine Träume belächelt haben; Sie haben meine Phantasie beflügelt. Ich danke allen, die mich in ihr Schema pressen wollten; Sie haben mich den Wert der Freiheit gelehrt.
Ich danke allen, die mich belogen haben; Sie haben mir die Kraft der Wahrheit gezeigt. Ich danke allen, die nicht an mich geglaubt haben; Sie haben mir zugemutet, Berge zu versetzen. Ich danke allen, die mich abgeschrieben haben; Sie haben meinen Mut geweckt.
Ich danke allen, die mich verlassen haben; Sie haben mir Raum gegeben für Neues. Ich danke allen, die mich verraten und missbraucht haben; Sie haben mich wachsam werden lassen. Ich danke allen, die mich verletzt haben; Sie haben mich gelehrt, im Schmerz zu wachsen. Ich danke allen, die meinen Frieden gestört haben; Sie haben mich stark gemacht, dafür einzutreten.
Vor allem aber danke ich all jenen, die mich lieben, so wie ich bin; Sie geben mir die Kraft zum Leben!
(von Paulo Coelho)
Ein Versuch
Ich hab versucht zu versuchen während ich arbeiten muss an meine Arbeit zu denken und nicht an dich Und ich bin glücklich dass der Versuch nicht geglückt ist
(Erich Fried)
An Dich denken An Dich denken und unglücklich sein? Wieso? Denken können ist doch kein Unglück und denken können an Dich: an Dich wie Du bist an Dich wie Du Dich bewegst an Deine Stimme an Deine Augen an Dich wie es Dich gibt -- wo bleibt da für wirkliches Unglück (wie ich es kenne und wie es mich kennt) noch der Raum oder die Enge? (Erich Fried)
Ich denke, auch damit hat er Recht!
Weltflucht
Ich will in das Grenzenlose Zu mir zurück, Schon blüht die Herbstzeitlose ...Meiner Seele, Vielleicht - ist´s schon zu spät zurück! O, ich sterbe unter Euch! Da Ihr mich erstickt mit Euch. Fäden möchte ich um mich ziehn - Wirrwarr endend! Beirrend, Euch Verwirrend, Um zu entfliehn Meinwärts!
(Else Lasker-Schüler)
Im Nebel
Seltsam, im Nebel zu wandern! Einsam ist jeder Busch und Stein, Kein Baum sieht den andern, Jeder ist allein.
Voll Freunden war mir die Welt, Als noch mein Leben licht war; Nun, da der Nebel fällt, Ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise, Der nicht das Dunkel kennt, Das unentrinnbar und leise Von allen ihn trennt.
Seltsam, im Nebel zu wandern! Leben ist Einsamsein. Kein Mensch kennt den andern, Jeder ist allein.
H.Hesse
STUFEN
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe, blüht jede Weisheit auch und jede Tugend zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern. Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe bereit zum Abschied sein und Neubeginne, um sich in Tapferkeit und ohne Trauern in and're, neue Bindungen zu geben. Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben. Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, an keinem wie an einer Heimat hängen, der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen, er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten! Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen! Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, mag lähmender Gewöhnung sich entraffen. Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde uns neuen Räumen jung entgegen senden: des Lebens Ruf an uns wird niemals enden. Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
(Hermann Hesse)
Ars Poetica
Wie jetzt noch ein Gedicht schreiben, warum nicht endgültig schweigen und uns viel nützlicheren Dingen widmen? Warum die Zweifel vergrößern, alte Konflikte, unverhoffte Zärtlichkeiten neu durchleben; dieses Quentchen Lärm einer Welt hinzufügen die mehr ist, die es doch nur zunichte macht? Wird irgendwas klarer durch solch ein Knäuel? Niemand braucht es, Relikt vergangener Herrlichkeiten, wem hilft es, welche Wunden heilt es?
Juan Gustavo Cobo-Borda (geb. 1948 in Bogotá)
Poética
¿Cómo escribir ahora poesía, por qué no callarnos definitivamente y dedicarnos a cosas mucho más útiles? ¿Para qué aumentar las dudas, revivir antiguos conflictos, imprevistas ternuras; ese poco de ruido que lo sobrepasa y anula? ¿Se aclara algo con semejante ovillo? Nadie la necesita. Residuo de viejas glorias, ¿a quién acompaña, qué heridas cura?
Consejos para sobrevivir 1974
Mal ein kurzer philosophisch-politischer Exkurs, dem man durchaus Lebensweisheit entnehmen kann.
Die 10 Gebote des Liberalismus
1. Fühle dich keiner Sache völlig gewiss. 2. Trachte nicht danach, Fakten zu verheimlichen,denn eines Tages kommen die Fakten bestimmt ans Licht. 3. Versuche niemals, jemanden am selbständigen Denkenzu hindern; es könnte dir gelingen. 4. Wenn dir jemand widerspricht, und sei es deinEhegatte oder dein Kind, bemühe dich, ihm mit Argumenten zu begegnen und nicht mitder Autorität, denn ein Sieg der Autorität ist unrealistisch und illusionär. 5. Habe keinen Respekt vor der Autoritätanderer, denn es gibt in jedem Fall auch Autoritäten, die gegenteiligerAnsichten sind. 6. Unterdrücke nie mit Gewalt Überzeugungen, die dufür verderblich hälst, sonst unterdrücken diese Überzeugungen dich. 7. Fürchte dich nicht davor, exzentrische Meinungenzu vertreten; jede heutige Meinung war einmal exzentrisch. 8. Freue dich mehr über intelligenten Widerspruch alsüber passive Zustimmung; denn wenn die Intelligenz so viel wert ist, wie siedir wert sein sollte, dann liegt im Widerspruch eine tiefere Zustimmung.9. Halte dich an die Wahrheit auch dann, wenn sienicht ins Konzept passt; denn es passt noch viel weniger ins Konzept, wenn duversuchst, sie zu verbergen. 10. Neide nicht denen das Glück, die in einemNarrenparadies leben; denn nur ein Narr kann das für ein Glück halten. (BertrandRussell, New York Times, 16.12.1951)
Willst Du im laufenden Jahr ein Ergebnis sehen, so säe Samenkörner. Willst Du in zehn Jahren ein Ergebnis sehen, so setze Bäume. Willst Du das ganze Leben lang ein Ergebnis sehen, so entwickle die Menschen. Kuan Chung Tzu Die Menschen zu entwickeln, auch und vor allem DICH, das war meine Absicht, Dir ein Vorbild zu sein in Verlässlichkeit, Güte und Liebe war und ist noch immer meine Hoffnung.
Du kannst Dein Leben nicht verlängern. nur vertiefen. Nicht dem Leben mehr Jahre, aber den Jahren mehr Leben geben. Zähle das Leben nicht nach Tagen und Jahren. Zähle die Stunden, da der Engel dich berührte.
Martin Buber
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. Franz Kafka
Sehr, sehr schön und treffend finde ich das Gedicht "Warten" von Mario Benedetti, einem Dichter aus Uruguay, der vor kurzem verstorben ist:
Warten
Ich erwarte dich, wenn die Nacht zum Tag wird, Seufzer der verlorenen Hoffnungen. Ich glaube nicht, dass du kommst, ich weiß, weiß, dass du nicht kommen wirst. Ich weiß, dass die Entfernung dich verletzt weiß, dass die Nächte kälter sind weiß, dass du nicht da bist. Ich will alles von dir wissen Ich weiß, dass der Tag bald zur Nacht wird: weiß, dass du von meiner Liebe träumst, es aber nicht sagst weiß ich bin ein Idiot, auf dich zu warten denn ich weiß, dass du nicht kommen wirst. Ich erwarte dich wenn wir den Nachthimmel betrachten: du dort, ich hier, diese Tage vermissend, als ein Kuss Abschied bedeutete, vielleicht für den Rest unseres Lebens. Es ist traurig so zu sprechen. Wenn der Tag zur Nacht wird und der Mond die strahlende Sonne verhüllt fühle ich mich einsam, ich weiß, ich habe nie viel gewusst in meinem Leben nur dass ich sehr einsam bin und dass ich nicht dort bin. Meine Entschuldigungen, so zu fühlen, es war nie meine Absicht, dich zu beleidigen. Ich habe nie geträumt, dich zu lieben, und auch nicht davon, mich so zu fühlen. Mein Atem verliert sich wie Wasser in der Wüste. Mein Leben verkürzt sich, denn ich habe dich nicht in mir. Meine Hoffnung zu leben bist du, und ich bin nicht dort. Warum bin ich nicht dort? Wirst du dich fragen, Warum habe ich nicht diesen Bus genommen, der mich zu dir bringt? Weil die Welt, die ich hier habe mir nicht erlaubt, dort zu sein. Weil ich mich jede Nacht quäle, denkend an dich. Warum vergesse ich dich nicht einfach? Warum lebe ich nicht einfach so? Warum nicht einfach...
Mario Benedetti
Ja, warum nicht einfach???????
Let´s Make A Deal
When you feel your wound about to bleed When you feel your voice about to sob Count on me.
Partner, You know You can count On me Not up to two Or up to ten, But count On me.
If sometimes You notice That I look into your eyes And a vein of love You recognize in mine Don't alert your rifles Nor think "what a delirium", In spite of the vein Or perhaps because it exists You can count On me.
If several times You feel me Unsociable without reason Don't think "what a slack", The same way you can count On me.
But let´s make a deal, I would like to count On you, It is so nice To know you exist, One feels alive And when I say this I mean count Even though it´s up to two or even though it´s up to five, Not to make you come Hasty to my aid But to know certainly That you know you can Count on me.
ebnfalls von Mario Benedetti Ein Gedicht, das Jorge Luis Borges zugeschrieben wird: UND WIR LERNEN... Nach einer gewissen Zeit lernen wir, den feinen Unterschied zwischen dem Halten einer Hand und dem Anketten einer Seele zu erkennen.
Und wir lernen, dass Liebe nicht bedeutet, sich zurückzulehnen, und dass einen Gefährten zu haben nicht Sicherheit bedeutet.
Und wir beginnen zu lernen, dass Küsse keine Verträge sind, und Geschenke keine Versprechen.
Und wir beginnen unsere Niederlagen zu akzeptieren, mit erhobenem Haupt und offenen Augen.
Und wir lernen, alle unsere Wege im Heute zu bauen, weil das Gelände des Morgen zu unsicher ist, um darauf Pläne zu schmieden... und die Zukünftigen pflegen nach der Hälfte einzubrechen.
Und nach einer gewissen Zeit lernen wir, dass auch die milde Sonnenwärme brennt, wenn deren zuviel wird.
So bepflanzen wir unseren eigenen Garten und schmücken die eigene Seele, statt darauf zu warten, dass uns jemand Blumen bringt.
Und wir lernen, dass wir wirklich aushalten können, dass wir wirklich stark sind, und dass wir wertvoll sind.
Und wir lernen und lernen... und mit jedem Tag lernen wir
Alles wandelt sich
Alles wandelt sich. Neu beginnen Kannst du mit dem letzten Atemzug. Aber was geschehen, ist geschehen. Und das Wasser Das du in den Wein gossest, kannst du Nicht mehr herausschütten.
Was geschehen, ist geschehen. Das Wasser Das du in den Wein gossest, kannst du Nicht mehr herausschütten, aber Alles wandelt sich. Neu beginnen Kannst du mit dem letzten Atemzug. (Bertolt Brecht) Wintergarten
Deinen Briefumschlag mit den zwei gelben und roten Marken habe ich eingepflanzt in den Blumentopf
Ich will ihn täglich begießen dann wachsen mirDeine Briefe schöne und traurige Briefe und Briefe die nach Dir riechen
Ich hätte das früher tun sollen nicht erst so spät im Jahr.
(Erich Fried)
Dreiblättriger Klee
Ich pflücke dich auf der sonnigen Wiese und lege dich in mein Notizbuch damit du mir Glück bringst, dreiblättriger Klee
Oder ist Glück eine Ausnahme ein vierblättriger Sonderling auf einer sonnigen Wiese voll dreiblättrigem Klee? - Ernst Jandl, Andere Augen
"Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich" Hermann Hesse
Den Sinn erhält das Lebeneinzig durch die Liebe. Das heißt: je mehr wir zu lieben und uns hinzugeben fähig sind, desto sinnvoller wird unser Leben. Hermann Hesse
Was ist ein Freund?
Ein Freund ist jemand, der die Melodie deines Herzens kennt und sie dir vorsingt, wenn du sie vergessen hast. (Griechisches Sprichwort)
As we
walk our path of life,
We meet people everyday.
Most are simply met by chance.
But, some are sent our way.
These become special friends
Whose bond we can't explain;
The ones who understand us
And share our joy and pain.
Their love contains no boundaries.
So, even we are apart.
Their presence enhances us
With a warmth felt in the heart.
This love becomes a passageway,
When even the miles disappear.
And so, these friends, God sends our way,
Remain forever near.
Die Herrlichkeit der Freundschaft ist nicht die ausgestreckte Hand, nicht das freundliche Lächeln und nicht die Freude der Kameradschaft, es ist die geistige Inspiration, die Du empfängst, wenn Du entdeckst, dass jemand anderes an dich glaubt und willens ist, Dir zu vertrauen, wenn man solch eine Freundschaft hat, und sich eine Beziehung daraus entwickelt, ist das ein großes Geschenk...
Should auld acquaintance be forgot,
And never brought to mind?
Should auld acquaintance be forgot,
And auld lang syne?
For auld lang syne, my dear,
For auld lang syne,
We'll tak a cup o' kindness yet,
For auld lang syne.
And surely ye'll be your pint-stowp,
And surely I'll be mine!
And we'll tak a cup o' kindness yet,
For auld lang syne.
For auld lang syne, my dear,
For auld lang syne,
We'll tak a cup o' kindness yet,
For auld lang syne.
We twa hae run about the braes,
And pu'd the gowans fine;
But we've wandered mony a weary fit
Sin' auld lang syne.
For auld lang syne, my dear,
For auld lang syne,
We'll tak a cup o' kindness yet,
For auld lang syne.
We twa hae paidled i' the burn,
Frae morning sun till dine;
But seas between us braid hae roared
Sin' auld lang syne.
For auld lang syne, my dear,
For auld lang syne,
We'll tak a cup o' kindness yet,
For auld lang syne.
And there's a hand, my trusty fiere,
And gie's a hand o' thine!
And we'll tak a right guid-willie waught
For auld lang syne.
For auld lang syne, my dear,
For auld lang syne,
We'll tak a cup o' kindness yet,
For auld lang syne.
When you want something, all the universe conspires in helping you to achieve it. (Wenn du etwas ganz fest willst, dann wird das Universum darauf hinwirken, daß du erreichen kannst.) - Paulo Coelho, The Alchimist (Der Alchimist)
"Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir
es nicht wagen, ist es schwer". (Lucius Annaeus Seneca)- ein sehr kluger Mensch!
Eine Mediation zum "Hohen Lied der Liebe" aus dem 1. Brief des Paulus an die Korinther (von Hartmut Birkelbach, dem ich für die schönen und hilfreichen Gedanken sehr dankbar bin)
Solche Liebe ist langmütig und
freundlich, schreibt
Paulus – d.h., sie hat auch noch Geduld, nachdem sie etwas tausend Mal gesagt
hat, und bleibt immer auf der Suche nach einem guten Wort.
Solche Liebe eifert nicht – d.h., sie überwindet die
Eifersucht durch Vertrauen und gönnt dem Anderen, was er ist und hat.
Solche Liebe treibt nicht
Mutwillen – sie nutzt
den Anderen nicht aus, weder seine Schwächen noch seine Stärken.
Solche Liebe bläht sich nicht auf – sie prahlt nicht mit dem, was
sie in die gemeinsame Beziehung eingebracht oder einbringt, und sie sagt nie: „Ohne
mich wärst du doch gar nichts!“
Solche Liebe stellt sich nicht
ungebärdig – sie maßt
sich nicht an, vernichtend über den Anderen zu urteilen, der doch auch Gottes
Geschöpf ist, mit dem er etwas vorhat.
Solche Liebe sucht nicht das Ihre – sie stellt sich in den Dienst
des Anderen und mit ihm in den Dienst an den Mitmenschen.
Solche Liebe lässt sich nicht
erbittern – sie sagt
nicht: „Das war das letzte Mal, das war deine letzte Chance – ich mache nicht
mehr mit!“
Solche Liebe rechnet das Böse
nicht zu – das
falsche Wort oder das böse Verhalten wird vergeben statt aufgestapelt und
aufgerechnet.
Solche Liebe freut sich nicht
über die Ungerechtigkeit, sondern sie freut sich über die Wahrheit – sie deckt nicht einfach zu,
sie lässt nicht „Gras drüber wachsen“, sie verkauft nicht die Wahrheit um des
lieben Friedens willen, sondern sie bereinigt und vergibt.
Solche Liebe erträgt alles– auch wenn sie nicht versteht,
warum der Andere sich so oder so verhält, verschließt sie sich ihm nicht.
Solche Liebe glaubt alles – sie nimmt den Anderen beim
Wort; auch wenn sie dadurch ausgenutzt werden kann, entzieht sie ihm nicht
schon vorsichtshalber das Vertrauen.
Solche Liebe hofft alles – sie gibt die Hoffnung, dass
der Gott, der die Liebe ist, auch aus unserer Liebe etwas Gutes machen kann,
nie auf, und setzt selbst angesichts der größten Widrigkeiten auf seine
schöpferische Macht.
Solche Liebe hört niemals auf – auch wenn alles
zusammenzubrechen droht oder zusammengebrochen ist, was man sich bislang
aufgebaut hat – auch dann noch und selbst in diesen Trümmern blüht die Liebe
als Zeichen der Hoffnung für uns Menschen.
Solche Liebe – die wahre, die
wirkliche Liebe – hört niemals auf!
"Der Schlüssel zum Herzen der Menschen wird nie unsere Klugheit,
sondern immer unsere Liebe sein."
Hermann Bezzel, dt. luth. Theologe,
1861-1917
AlleSchlachten im Leben dienen dazu, uns etwas zu lehren. Auch die, die wir verlieren. Es gibt Niederlagen. Niemand ist gegen sie gefeit. Deshalb ist es weniger schlimm, im Kampf um seine Träume ein paar Schlachten zu verlieren, als besiegt zu werden, ohne zu wissen, wofür man kämpft. Trauer ist nie für ewig, zumal, wenn wir auf das zugehen, was wir uns immer gewünscht haben. (PauloCoelho)
Bertold Brecht: "Der Zweifler"
Immer wenn uns
Die Antwort auf eine Frage gefunden schien
Löste einer von uns an der Wand die Schnur der alten
Aufgerollten chinesischen Leinwand, so daß sie herabfiele und
Sichtbar wurde der Mann auf der Bank, der
So sehr zweifelte.
Ich, sagte er uns
Bin der Zweifler, ich zweifle, ob
Die Arbeit gelungen ist, die eure Tage verschlungen hat.
Ob, was ihr gesagt, auch schlechter gesagt, noch für einigen Wert hätte.
Ob ihr es aber gut gesagt und euch nicht etwa
Auf die Wahrheit verlassen habt dessen, was ihr gesagt habt.
Ob es nicht vieldeutig ist, für jeden möglichen Irrtum
Tragt ihr die Schuld. Es kann auch eindeutig sein
Und den Widerspruch aus den Dingen entfernen; ist es zu eindeutig?
Dann ist es unbrauchbar, was ihr sagt. Euer Ding ist dann leblos
Seid ihr wirklich im Fluß des Geschehens? Einverstanden mit
Allem, was wird? Werdet ihr noch? Wer seid ihr? Zu wem
Sprecht ihr? Wem nützt es, was ihr da sagt? Und nebenbei:
Läßt es auch nüchtern? Ist es am Morgen zu lesen?
Ist es auch angeknüpft an vorhandenes? Sind die Sätze, die
Vor euch gesagt sind, benutzt, wenigstens widerlegt? Ist alles belegbar?
Durch Erfahrung? Durch welche? Aber vor allem
Immer wieder vor allem anderen: Wie handelt man
Wenn man euch glaubt, was ihr sagt? Vor allem: Wie handelt man?
Nachdenklich betrachteten wir mit Neugier den zweifelnden
Blauen Mann auf der Leinwand, sahen uns an und
Begannen von vorne.
Nur nicht
Das Leben wäre vielleicht einfacher wenn ich dich gar nicht getroffen hätte Weniger Trauer jedes Mal wenn wir uns trennen müssen weniger Angst vor der nächsten und übernächsten Trennung Und auch nicht soviel von dieser machtlosen Sehnsucht wenn du nicht da bist die nur das Unmögliche will und das sofort im nächsten Augenblick und die dann weil es nicht sein kann betroffen ist und schwer atmet Das Leben wäre vielleicht einfacher wenn ich dich nicht getroffen hätte Es wäre nur nicht mein Leben ( auch von Erich Fried)
Möge die Straße uns zusammenführen und der Wind in deinem Rücken sein, sanft falle Regen auf deine Felder und warm auf dein Gesicht der Sonnenschein. Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott Dich in seiner Hand! Führe die Straße, die du gehst, immer nur zu deinem Ziel bergab; hab' wenn es kühl wird warme Gedanken und den vollen Mond in dunkler Nacht. (Ein irischer Reisesegen)
Nimm Dir Zeit
Nimm dir Zeit zu arbeiten - das ist der Preis des Erfolges.
Nimm dir Zeit zu denken - das ist die Quelle der Macht.
Nimm dir Zeit zu spielen - das ist das Geheimnis der ewigen Jugend.
Nimm dir Zeit zu lesen - das ist die Grundlage der Weisheit.
Nimm dir Zeit, freundlich zu sein - das ist der Weg zum Glück.
Nimm dir Zeit zu träumen - sie bewegt dein Gefährt zu einem Stern.
Nimm dir Zeit zu lieben und geliebt zu werden - das ist das Vorrecht der
Götter.
Nimm dir Zeit, dich umzusehen - der Tag ist zu kurz, um selbstsüchtig zu sein.
Nimm dir Zeit zu lachen, das ist die Musik der Seele.
Hoffnung
Hoffnung ist nicht die Überzeugung das etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, daß etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.
Vaclav Havel
Damit das Mögliche entstehe, muß immer wieder das Unmögliche versucht werden.- Hermann Hesse, Zen, Brief an Wilhelm Gundert
Ein Versuch Ich habe versucht zu versuchen während ich arbeiten muss an meine Arbeit zu denken und nicht an dich Und ich bin glücklich dass der Versuch nicht geglückt ist (E. Fried)
Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag. (D. Bonhoeffer)
Wirklich reich ist der, der mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann. (Kruppa)
Wenige wissen das Geheimnis der Liebe
Hätten die Nüchternen Einmal nur gekostet, Alles verließen sie, Und setzen sich zu uns An den Tisch der Sehnsucht, Der nie leer wird. Sie erkannten der Liebe Unendliche Fülle, Und priesen die Nahrung Von Leib und Blut. Novalis (Friedrich von Hardenberg, 1772-1801)
Weisheit eines Indianers Es interessiert mich nicht, womit Du Deinen Lebensunterhalt verdienst. Ich möchte wissen, wonach Du innerlich schreist und ob Du zu träumen wagst, der Sehnsucht Deines Herzens zu begegnen. Es interessiert mich nicht, wie alt Du bist. Ich will wissen, ob Du es riskierst, wie ein Narr auszusehen, um Deiner Liebe willen, um Deiner Träume willen und für das Abenteuer des Lebendigseins. Es interessiert mich nicht, welche Planeten im Quadrat zu Deinem Mond stehen. Ich will wissen, ob Du den tiefsten Punkt Deines eigenen Leids berührt hast, ob Du geöffnet worden bist von all dem Verrat, oder ob Du verschlossen bist aus Angst vor weiterer Qual. Ich will wissen, ob Du mit dem Schmerz - meinem oder Deinem - dasitzen kannst, ohne zu versuchen, ihn zu verbergen oder zu mindern oder ihn zu beseitigen. Ich will wissen, ob Du mit der Freude - meiner oder Deiner - da sein kannst, ob Du mit Wildheit tanzen und Dich von der Ekstase erfüllen lassen kannst, von den Fingerspitzen bis zu den Zehenspitzen, ohne uns zur Vorsicht zu ermahnen, zur Vernunft oder die Grenzen des Menschseins zu bedenken. Es interessiert mich nicht, ob die Geschichte, die Du erzählst, wahr ist. Ich will wissen, ob Du jemanden enttäuschen kannst, um Dir selber treu zu sein. Ob Du den Vorwurf des Verrats ertragen kannst und nicht Deine eigene Seele verrätst. Ich will wissen, ob Du vertrauensvoll sein kannst und von daher vertrauenswürdig. Ich will wissen, ob Du Schönheit sehen kannst............
WAS ES IST
Es ist Unsinn sagt die Vernunft Es ist was es ist sagt die Liebe
Es ist Unglück sagt die Berechnung Es ist nichts als Schmerz sagt die Angst Es ist aussichtslos sagt die Einsicht Es ist was es ist sagt die Liebe
Es ist lächerlich sagt der Stolz Es ist leichtsinnig sagt die Vorsicht Es ist unmöglich sagt die Erfahrung Es ist was es ist sagt die Liebe
(Erich Fried)
Zu guter Letzt
Als Kind wusste ich: jeder Schmetterling den ich rette jede Schnecke und jede Spinne und jede Mücke jeder Ohrwurm und jeder Regenwurm wird kommen und weinen wenn ich begraben werde
Einmal von mir gerettet muss keines mehr sterben alle werden sie kommen zu meinem Begräbnis
Als ich dann groß wurde erkannte ich: das ist Unsinn keines wird kommen ich überlebe sie alle
Jetzt im Alter frage ich: Wenn ich sie aber rette bis ganz zuletzt kommen doch vielleicht zwei oder drei?
Erich Fried
How do I love thee? Let me count the ways. I love thee to the depth and breadth and height My soul can reach, when feeling out of sight For the ends of Being and ideal Grace. I love thee to the level of everyday's Most quiet need, by sun and candlelight. I love thee freely, as men strive for Right; I love thee purely, as they turn from Praise. I love thee with the passion put to use In my old griefs, and with my childhood's faith. I love thee with a love I seemed to lose With my lost saints,--I love thee with the breath, Smiles, tears, of all my life!--and, if God choose, I shall but love thee better after death.How do I Love Thee? Elizabeth Barrett Browning (1770-1850)
Liebes-Lied Wie soll ich meine Seele halten, daß sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie hinheben über dich zu andern Dingen? Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas Verlorenem im Dunkel unterbringen an einer fremden stillen Stelle, die nicht weiterschwingt, wenn deine Tiefen schwingen. Doch alles, was uns anrührt, dich und mich, nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich, der aus zwei Saiten eine Stimme zieht. Auf welches Instrument sind wir gespannt? Und welcher Geiger hat uns in der Hand? O süßes Lied. Rilke aus: Neue Gedichte (1907)
Ich liebte dich; und liebe wohl noch immer, Denn ganz erstarb's in meiner Seele nicht; Doch möge dies Gefühl dich nicht bekümmern; Ich stellte es nicht gern in schlechtes Licht. Ich liebte schweigend, ohne Zuversicht, Von Schüchternheit, von Eifersucht gequält; Ich liebte dich so innig und so zärtlich, Gott mit dir, wird der andre so beseelt. (Puschkin)
He Wishes for the Cloths of Heaven W.B. Yeats Had I the heavens´embroidered cloths, Enwrought with golden and silver light, The blue and the dim and the dark cloths Of night and light and the half-light, I would spread the cloths under your feet: But I, being poor, have only my dreams; I have spread my dreams under your feet; Tread softly because you tread on my dreams.
Ja, dieses Gedicht ist sehr schön und treffend. Yeats hat es für jemanden geschrieben, die er über alles liebte, die jedoch seine Liebe nicht erwidern konnte.
Lieb' ist nicht Liebe... William Shakespeare
Dem
festen Bund getreuer Herzen soll
Kein Hindernis erstehn: Lieb' ist nicht Liebe,
Die, in der Zeiten Wechsel wechselvoll,
Unwandelbar nicht stets im Wandel bliebe.
Ein
Zeichen ist sie fest und unverrückt,
Das unbewegt auf Sturm und Wellen schaut,
Der Stern, zu dem der irre Schiffer blickt,
Des Wert sich keinem Höhenmaß vertraut.
Kein
Narr der Zeit ist Liebe! Ob gebrochen
Der Jugend Blüte fällt im Sensenschlag,
Die Liebe wankt mit Stunden nicht und Wochen,
Nein, dauert aus bis zu dem Jüngsten Tag!
Kann
dies als Irrtum mir gedeutet werden,
So schrieb ich nie, ward nie geliebt auf Erden!