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Eine Zusammenfassung von Annika Lange (Besselgymnasium Minden) als Lernunterlage für das Abitur LK Sport:

1.)    Aggression und Fairness im Sport

1.1 Erscheinungsformen von Aggressionen, Aggressivität
⦁    Definition (allgemein) von Aggression: Aggressionen sind Verhaltensweisen, die auf die soziale Umwelt im Sinne einer Schädigung gerichtet sind.
⦁    Definition (sportspezifisch): Handlung im Sport kann dann als aggressiv bezeichnet werden, wenn eine Person in Abweichung von sportlichen Normen mit dieser Handlung tendiert, einer anderen Person Schaden im Sinne einer personalen Schädigung zuzufügen, wobei diese Schädigung in Form von körperlicher oder psychischer Verletzung oder Schmerz folgen kann
⦁    Explizite Aggression
⦁    Hoher emotionaler Anteil
⦁    Wut > Werte, Regeln und Umgangsformen werden weitgehend ausgeschaltet
⦁    Instrumentelle Aggression
⦁    Aggressive Handlung > führt zwar zur Schädigung des Gegners (ist regelwidrig), ergibt sich jedoch aus der jeweiligen Sportsituation heraus
⦁    Personenunabhängig
⦁    Aggressive Handlung zum Zweck der Leistungsverbesserung
⦁    Formen der Aggression: körperliche, verbale oder symbolische (z.B. Drohen mit der Faust) Aggression
⦁    Was als aggressive Handlung angesehen wird, ist abhängig von der Sportart und den jeweiligen Normen und Regeln

1.2 Fairness im Sport
Unterscheidung von formeller und informeller Fairness
⦁    Informelle Fairness geht über die Einhaltung von formalen Regeln hinaus
⦁    Anerkennung und Einhaltung der Spielregeln
⦁    Partnerschaftlichen Umgang mit dem Gegner
⦁    Die Fähigkeit, sich in kritischen Situationen des Wettkampfs von der eigenen Rolle zu distanzieren
     = ROLLENDISTANZ
⦁    Eng mit der Motivation verbunden
⦁    Gewinnmotiv muss begrenzt werden
⦁    Haltung in Sieg und Niederlage muss bewahrt werden
⦁    Es muss eine moralische Handlung im Sinne einer intrinsisch motivierten Fairness erworben werden

1.3 Theorien zur Auslösung bzw. Entstehung von Aggressionen und Aggressivität
⦁    Frustrations- und Aggressionstheorie (John Dollard, Leonard Doob, Neal Miller)
⦁    Frustration= Erlebnis der Enttäuschung, der Nichtbefriedigung bzw. Störung einer zielgerichteten Aktivität
⦁    Aggression= jede Verhaltenssequenz, welche auf die Schädigung bzw. Verletzung eines Mitmenschen abzielt
⦁    Grundannahme: Jede Aggression ist eine Folge von Frustration, jede Frustration führt zu einer Aggression
⦁    Stärke der Aggression ist proportional zur Stärke der Frustration
⦁    Aggressionsstärke hängt ab
⦁    Vom Grad der Neigung zu Frustrationsreaktionen
⦁    Vom Grad der Behinderung einer Reaktion
⦁    Von der Zahl der frustrierenden Reaktionen
⦁    Von der Zahl gelöschter nicht-aggressiver Reaktionen
⦁    Bsp: 2000 Fußballspieler à Verlierer haben doppelt so oft in aggressiver Weise gegen die Spielregeln verstoßen wie die Gewinner
⦁    Frustration erhöht den Erregungszustand eines Menschen
⦁    Eine Erregung (auch eine Wut) führt nur dann zu einer Aggression, wenn ein besonderes Objekt oder ein Sachverhalt vorhanden ist (kann aber auch durch Gespräche verschwinden)
⦁    KRITIK: SINNVOLLE ERKLÄRUNG, JEDOCH ZU STARK VEREINFACHT, IHRE ERKLÄRUNGSKRAFT WIRD IN VERBINDUNG MIT ANDEREN THEORIEN SINNVOLL VERSTÄRKT; UNGESICHERTE ANNAHME

⦁    Triebmodell der Aggression (K. Lorenz)
⦁    Aggressionstriebe liegen im Unbewussten
⦁    Aggressive Verhaltensweisen werden von einem angeborenen Aggressionstrieb bewirkt
⦁    Aggressionsstau und –entladung finden ständig statt
⦁    Sport= Aggressionsbefriedigung
⦁    Sport = günstiges Ventil für gestaute Aggressionen (Regeln und Normen erlauben es, dass diese gestauten Aggressionen im Rahmen eines ritualisierten Konkurrenzverhaltens abgebaut werden können)
⦁    Schwer belegbar
⦁    Kommt eher aus dem Tierbereich
⦁    à Kritik: wissenschaftlich nicht abgesichert
⦁    Man sollte Triebe nicht unterdrücken, da sie arterhaltend sind
⦁    Kritik: mit der Begründung der Aggression durch Triebe, hat man die Aggression noch nicht erklärt. Man drückt damit nur aus, dass es eine Neigung zu aggressivem Verhalten gibt

⦁    Physiologisches Modell der Aggression
⦁    Synthese aus den 3 Theorien
⦁    Der Mensch lernt sehr schnell, auch aggressives Verhalten
⦁    Neutrale Systeme im Gehirn aktivieren bei bestimmten Reizen aggressives Verhalten gegenüber diesen Reizen
⦁    Aggressivität des Menschen hängt von dessen Stimmung ab (dem Zustand des Nervensystems)
⦁    Zusammenspiel von Umwelt und Nervensystem – Schlüssel zu diesem Modell
⦁    Rolle im Sport: es gibt viele Gründe Sport zu treiben, aber nicht um Aggressionen abzubauen
⦁    Vererbung beeinflusst die Sensitivität des aggressiven Systems
⦁    Destruktives Verhalten à zerstörerische Geisteshaltung oder Handlungsweisen von Menschen
⦁    Konstruktives Verhalten à hilfreiches Verhaltalten, trägt zur Lösung von Problemen bei

⦁    Theorie des Modell-Lernens (Abert Bandura et al.)
⦁    Es ist ein kognitiver Lernprozess, der vorliegt, wenn ein Individuum als Folge der Beobachtung des Verhaltens anderer Individuen sich neue Verhaltensweisen aneignet oder schon bestehende Verhaltensmuster weitgehend verändert
⦁    Versuche von Bandura, Ross und Ross (1963)
a)
⦁    Versuch zu Wirkung von Filmen mit echter Gewalt, dargestellter Gewalt und Zeichentrickfilmen bei Kindern
⦁    jede Gruppe schaut einen der Filme, danach werden sie in einer Situation frustriert und in einer weiteren Situation wird ihre Aggression überprüft
Beobachtung zu a)
⦁    Kinder, die einen gewaltverherrlichenden Film gesehen haben, sind aggressiver als Kinder, die keinen Film gesehen haben
⦁    Kinder, die einen Film mit normal Inhalten gesehen haben, sind weniger aggressiv als Kinder, die gar keinen Film gesehen haben
⦁    Kinder, die einen Film mit echter Gewalt gesehen haben, sind genau so aggressiv wie Kinder, die dargestellte Gewalt gesehen haben
⦁    Kinder, die Gewalt in Zeichentrickfilmen gesehen haben, sind weniger aggressiv als die beiden anderen Gruppen
b)
⦁    Vergleich vom Verhalten von zwei Gruppen mit Kindern, die Filme gesehen haben, bei denen die Darsteller für
⦁    aggressives Verhalten belohnt werden (1. Gruppe)
⦁    aggressives Verhalten bestraft werden (2. Gruppe)
Beobachtung zu b)
⦁    1. Gruppe ist aggressiver als 2. Gruppe
⦁    Prozesse des Modell Lernens
⦁    Aneignungsphase
⦁    Aufmerksamkeitsprozesse: die Person beobachtet jemanden und nimmt typische Merkmale von ihnen war (achtet auf Kompetenz, Autorität, Sympathie/Antiphathie usw.)
⦁    Gedächtnisprozesse: der Lerner formt das Beobachtete in ein Schema um, an was er sich leicht erinnern kann (kann also später wieder aktiviert werden)
⦁    Ausführungsphase
⦁    Motorische Reproduktionsprozesse: der Lerner erinnert sich an das Vergangene, versucht das Verhalten zu imitieren, nicht immer wird das Schema auf die Situation abgestimmt
⦁    Verstärkungs- und Motivationsprozesse: Lerner reflektiert den Erfolg, neues Verhalten erfolgreich à Verhalten wird in Zukunft sich wiederholen, gewohntes Verhalten wird verlernt
neues Verhalten erfolglos à Gelernte wird wieder gelöst
⦁    3 Arten von Lerneffekten
⦁    modellierende Effekte
⦁    für eine bestimmte Situation wird eine neue Verhaltensweise erlernt
⦁    enthemmende/hemmende Effekte
⦁    Beobachten eines Verhaltens, welches ich bereits kenneà Hemmschwelle sinkt oder steigt
⦁    Auswirkung der Verhaltensweise positiv: Hemmschwelle sinkt
⦁    Auslösende Effekte
⦁    Bei der Person wird ein bereits vorhandenes Verhalten ausgelöst (Bsp: Fußballfan hat das Bedürfnis, sich mit der gegnerischen Fangruppe anzulegen. Er ist aber noch unschlüssig. Er beobachtet seine Freunde und sieht, dass manche den anderen zugröhlen à er gröhlt mit)
⦁    Bekräftigungsarten
⦁    Externe Bekräftigung: Mensch wird für eine Handlung gelobt oder bestraft
⦁    Stellvertretende Bekräftigung: man beobachtet, wenn eine Person gelobt wird
⦁    Stellvertretende Selbstbekräftigung: man beobachtet eine Person, die sich gerade selbst lobT
⦁    KRITIK: BETRACHTUNG ERFOLGT AUSSCHLIEßLICH VON EINER INDIVIDUELLEN PERSONENBEZOGENEN PERSPEKTIVE AUS


à JEDE THEORIE ERKÄRT NUR EINEN TEIL DER ENTSTEHUNG VON AGGRESSIONEN

2.    Motive und Ziele sportlichen Handelns

2.1 Motive im Sport nach Gabler
⦁    das Sporttreiben selbst (Körpererfahrung, Selbsterfahrung, körperliche Herausforderung, Abenteuer, Spannung, Risiko)
⦁    das Ergebnis des Sporttreibens (Leistung als Selbstbestätigung, Präsentation, Anerkennung und Dominanz)
⦁    das Sporttreiben als Mittel für weitere Zwecke (Gesundheit, Fitness, Entspannung, Kontakt, Geselligkeit)
⦁    direkt auf die eigene Person bezogen („Ich-bezogen“)
⦁    auch andere Personen sind dabei eingeschlossen („im sozialen Kontext)

2.2 Grundlagen der Leistungsmotivation nach Heckhausen
⦁    Motivationsprozess besteht aus einem Wechselspiel zwischen Bewertung und emotionaler Reaktion
⦁    Unterscheidung in Leistungsmotiv und Leistungsmotivation
⦁    Leistungsmotiv: Ehrgeiz; Dinge, die von Natur aus gegeben sind (nur schwer veränderbar), bilden sich in den ersten Lebensjahren aus
⦁    Leistungsmotivation: Synthese von Leistungsmotiv und Situation, variabel
⦁    Intention / Aufhänger des Autors: In denselben Situationen verhalten sich verschiedene Menschen verschieden, in verschiedenen Situationen verhalten sich dieselben Menschen relativ gleich
⦁    ZWEI Motivationstypen:
⦁    Mißerfolgsvermeidende: können genauso motiviert sein wie andere, sehr niedrige Ziele, Misserfolge werden auf mangelnde Fähigkeiten zurückgeführt, eher pessimistisch
⦁    Erfolgsorientierte: realistische Ziele, bevorzugen Aufgaben mittlerer Schwierigkeit, langfristige Ziele, Ursachen für das Versagen: z.B. Pech, eher optimistisch, wollen ihre Ziele erreichen
⦁    Gründe für Motivation
⦁    Fremdbekräftigung
⦁    Selbstbekräftigung (selber belohnen)
⦁    Motivation aus einem selbst: primäre / intrinsische Motivation (z.B. wenn der Lehrer nicht da ist und man trotzdem noch motiviert ist, nicht zur Befriedigung von Trieben, Freude an der Tätigkeit selbst)
⦁    Kein Spaß an der Sache selbst, aber ein bestimmter Reiz vorhanden (z.B. Geld) : sekundäre / extrinsische Motivation

⦁    Kausalattribuierung (Ursachenerklärung)
⦁    Ermittlung des Leistungsmotivs
⦁    Gründe, die jemand für Erfolg oder Misserfolg verantwortlicht macht
⦁    Internal: Fehler, die bei einem selber liegen
⦁    External: Fehler, die man anderen zuschreibt

InternalExternal
variabelAnstrengungsbereitschaft/
Grad der Kondition/Vorbereitung
Äußere Einflüsse –
Glück oder Pech
stabil
Eigene FähigkeitenAufgabenschwierigkeit

⦁    „Flow“-Erleben
⦁    Beschreibung eines psychologischen Ausnahmezustandes
⦁    Extremes Wohlbefinden
⦁    Absolute Befriedigung
⦁    Gefühl ist wichtiger als das objektiv messbare Ergebnis

 
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